Bilderrahmen Trends
Bilderrahmen Trends sind heute stärker Modetrends unterworfen als früher. Ein großes Angebot an Bilderrahmen im Markt mutet immer noch klassisch an. Diese Rahmen werden immer ihren Absatz finden. Doch die Branchehat sich in den letzten Jahrzehnten auch immer kurzfristigeren Trends zugewendet, um Erfolg im Markt zu haben. Woher kommen dieseBilderrahmen Trends, welchen Einflüssen unterliegen sie?
Zusammenfassung zu Bilderrahmen Trends
Einerseits kommen sie von der Einrichtungs- und Innendekorbranche, der Modebranche und der Tourismusbranche, also aus jenen Bereichen, die im Allgemeinen mit „lifestyle“ umschrieben werden können. Sie sind auch von technischen Innovationen und natürlich aktuellen Kunstströmungen beeinflusst. Aber auch politische und wirtschaftliche Erwartungshaltungen spielen eine Rolle.
In konjunkturell und politisch weniger optimistischen Jahren werden konservative Bilderrahmen und Passepartouts mehr geschätzt, und die Bilderrahmenbranche legt ältere, eher unauffällige und klassische Modelle in Variationen erneut auf, oder weil sie einfach wieder als modern empfunden werden. In der Mode finden politische Stimmungen ebenso ihren Ausdruck, wie sich dies etwa nach den Ereignissen um den 11. September 2001 in der auf einmal auftretenden „Camouflage-Mode“ und dem gestiegenen Sicherheitsbedürfnis ausdrückte. Warum also auch nicht bei Bilderrahmen und Einrahmungsstilen? Ein historisch bekanntes Beispiel: Der Rückzug ins Private und Heimelige wurde Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts als Biedermeier-Zeit bekannt. Insbesondere die aus dieser Zeit stammenden Bilderrahmen haben es aufgrund ihrer konservativen, bürgerlich anmutenden Schlichtheit zu symblohafter Berühmtheit geschafft, während andere Bilderrahmen dieses Zeitalters an die Barockzeit erinnerten. Auch in den letzten Jahren gab es Modeströmungen, die wieder „aufgewärmt“ wurden. Deshalb derzeit auch der Trend zu Lackleisten, die bereits in den 1970er und 80er Jahren sehr beliebt waren.
Politische und wirtschaftliche Umstände sind natürlich nur ein Einfluss. Wichtig ist auch die Modebranche, deren Farbtrends von anderen Lifestyle-Bereichen wie die Inneneinrichtung aufgenommen werden. Menschen nehmen heute wesentlich mehr Anregungen von außen auf: durch die Medien, durch trendsetzende Markenunternehmen mit schnelleren Produktwechseln. Möbelhäuser und Kataloge von Einrichtern propagieren öfter neue Wohnwelten. Wohnumgebungen ändern sich schneller, etwa durch Jobwechsel, und dies betrifft auch die Ausstattung mit Bildern. Deshalb werden günstigere Modelle bevorzugt, die ohnehin nicht für viele Jahre gedacht sind. Ein berühmtes schwedisches Möbelhaus hat diese Entwicklungen zum Prinzip erhoben und auf diese Weise ein Vermögen gemacht.
Aus dem Bereich der Innenraumgestaltung (Innenarchitektur, Möbeldesign, Raumausstattung) kommt die Mode, Keilrahmenbilder und Leinwandbilder ohne Bilderrahmen aufzuhängen. Es versteht sich von selbst, dass diese Mode kaum von der Bilderrahmen-Branche selbst kommt. Diese reagierte auf diese Herausforderung mit der Entwicklung einer großen Auswahl an sogenannten und modischen Schattenfugenrahmen, in denen die Keilrahmenbilder befestigt werden können.
Andererseits wurde diese Unmode zu Keilrahmenbildern auch durch neuere technische Entwicklungen erst ermöglicht. Mit modernen Maschinen können Kunstdrucke oberflächenbearbeitet und veredelt werden und wirken dadurch fast wie Originalölgemälde natürlich zu wesentlich günstigeren Preisen. Auch das Digitalzeitalter in der Fotografie, in der sich fast schon jeder „Knipser“ oder Hobbyfotograf zum Künstler berufen fühlt, setzt Trends: selbst anspruchsvolle Bilderrahmenhersteller, die auf sich halten, haben ein breites Angebot an günstigen Fotorahmen auf den Markt gebracht, um diese Entwicklung mitzugestalten. Viele Ideen aus der Fotobranche, etwa Foto Puzzle, inspirieren auch die Bilderrahmenhersteller. Auch professionelle und gut sortierte Rahmenhandlungen haben ein breites Angebot an Fotowechselrahmen in ihrem Angebot, wenngleich sie sich in der Qualität ihrer Bilderrahmen von Fotoläden sicher unterscheiden möchten.
Aus der globalen Reisetätigkeit mit Billigangeboten nach Mallorca, in die Karibik und nach Asien nehmen Touristen gerne ihre Urlaubseindrücke mit nach Hause, und dies gerne festgehalten auf günstigen Ölbildern regionaler Künstler. Karibische Motive z.B., meistens bunt, oft in Mischfarben wie türkis und violett etc. gehalten, verlangen natürlich auch nach einem farbigen, aber schlichten Rahmen, der nach Möglichkeit nicht das 20zigfache des Bildes kosten sollte. Die Idee, rattanstrukturierte oder Bambusbilderrahmen-Oberflächen nun mit bunten Farben zu bearbeiten, wurde sicher vom Tourismus in die entfernten Weltregionen inspiriert. Der oben schon erwähnte Neokolonialstil kommt somit auch über die Tourismusbranche in die Möbelindustrie und beeinflusst Gemälde- sowie Posterdesign (afrikanische Tierwelt etc.) und das Bilderrahmen-Design (schlichtes Profil, nativ, erdige, dunkle Farben).
Übrigens fällt im Vergleich europäischer mit US-amerikanischen Bilderrahmen-Kollektionen auf, dass die amerikanischen Geschmäcker wesentlich konservativer und klassisch-europäischer anmuten, als die europäischen selbst, insbesondere die deutschen. Vielleicht liegt dies nicht zuletzt daran, dass US-Amerikaner gerne an ihre exotischen, europäischen Reiszeziele erinnert werden mögen…
Der erfahrene Einrahmer von Bildern wird sich auf solche Trends einstellen und ein entsprechendes Angebot an Postern, Kunstdrucken, Passepartouts und Trend-Bilderrahmen anbieten, wodurch er einen entsprechenden Vorteil gegenüber weniger trendsensiblen Anbietern haben kann. Aber auch diese können beruhigt sein, denn: Bilderleistenhersteller und Rahmenmacher, die auf bewährte Modelle setzen, wissen, dass klassische Bilderrahmen weiterhin großen Absatz finden werden. Und dies vielleicht gerade deshalb, weil diese Bilderrahmen Beständigkeit, Zeitlosigkeit und damit einen dauerhaften Wert in Zeiten kurzfristiger und vielfältiger Modeströmungen ausstrahlen.