Entdeckungsgeschichte
Der Legende von Pliniuns nach wurde Aluminium erstmals zu Zeiten des Kaisers Tiberius der in den Jahren 14 bis 37 n. Chr. regierte, entwickelt. Demnach erschien Tiberius ein Metallarbeiter, der ein metallisches Geschenk anbot, das Silber ähnelte und auffallen leicht war. Der Kaiser befürchtete aber, dass das neue Metall Gold und Silber entwerten würde und ließ daher die Werkstatt des Geschenkgebers zerstören und denselben enthaupten, so dass die Erfindung verloren ging – so die Legende. Der erste historisch bekannte Aluminiumgegenstand ist die Gürtelschnalle des chinesischen Generals Chou-Chou (265 – 316).
Die erste neuzeitliche Herstellung gelang jedoch erst 1825 durch Hans-Christian Örsted. Wöhler verwendete 1827 die gleiche Methode wie Örsted, und nahm zur Reduktion jedoch metallisches Kalium, wodurch er reineres Aluminium erhielt. Damals war der Preis von Aluminium tatsächlich höher als Gold – Tiberius Befürchtungen entbehrten also nicht einer gewissen Grundlage.
In Erinnerung an das Schicksal des unglücklichen Metallarbeiters verbreitete sich die Meinung, dass es sich bei diesem sagenhaften Metall aus der Antike um Aluminium gehandelt haben müsse. Allerdings gibt zu bedenken, dass es gänzlich ungeklärt ist, wie ein einzelner Arbeiter die technischen Schwierigkeiten überwinden konnte, die der Aluminiumerzeugung entgegenstehen. Der Durchbruch zur industriellen Fertigung gelang schließlich Henri Etienne Sainte-Claire Deville, der den Wöhler-Prozess im Jahr 1846 verfeinerte und in 1859 in einem Buch veröffentlichte. Innerhalb von zehn Jahren file der Preis des Aluminiums um 90 Prozent. Das nach Paul Hérolt benannte Elektrolyseverfahren 1886 zur Herstellung von Aluminium, verfeinert von Carl Josef Bayer, ist noch heute die Grundlage für die großtechnische Produktion von Aluminium.