Wie der Rahmen-Shopper’s und nun auch die FAZ berichtete, findet derzeit eine beeindruckende Bilderrahmen-Ausstellung mit dem Titel „Halt und Zierde: Das Bild und sein Rahmen“ im Liechtensteinmuseum Wien statt.Barockrahmen bestellen setzen dabei die Glanzlichter der Ausstellung.
Die Ausstellung zeigt die Bilderrahmen zumeist ohne Bild – wodurch der Blick eben nicht mehr „durch“ den Bilderrahmen aufs Bild gelenkt wird, sondern direkt auf den Bilderrahmen. Leon Battista hat sich den Bilderrahmen als ein Rechteck von beliebiger Größe als ein offenes Fesnter vorgestellt, hinter dem sich ein Raum öffnet, der mit den Werkzeugen der Geometrie und Optik berechnet werden kann. Leonardo da Vinci war vom gleichen Illusionismus beeinflusst wenn er sagt: Mache du, Maler, folglich Gemälde, die jenen der Spiegel gleichen.
Die Bilderrahmen-Ausstellung zeigt Rahmen aus sechs Jahrhunderten, die zu Anfang des 15. Jahrhunderts insbesondere in Deutschland noch oft aus Lindenholz geschnitzt waren. In England hingegen wurden Bilderrahmen aus Eichenholz schon in der Renaissance bevorzugt. Die Materialvielfalt wuchs mit der Geschichte der Bilderrahmen: Birnenholz, Ebenholz, Nussbaumholz, Schildplatt, bunte Steine, Metalle und sogar Elfenbein – die Kunst des Rahmenmachers konnte sich so immer weiter entfalten.
Noch im 14. Jahrhundert wurden Bilderrahmen nicht als eigene Ojekte betrachtet. Bilder wurden auf Holzplatten gemalt, und der Rahmen war eine Ausbuchtung am Rande des Bildes. Im 15. Jahrhundert entwickeltet sich der Rahmen dann zu einem eigenständigen Element, dass auch für andere Bilder genützt werden kann. Im der Barockzeit entstanden extrem reich und plastisch geschnitzte Prunkrahmen, wie etwa die von Melchior Hefeles. Den Barockrahmen bestellen kann man hier kaum noch als Grenze des Bildes bezeichen. Vielmehr ist der Verbindung und Bruecke. Der von Gian Lorenzo Bernini entworfene und mit Zwei- und Blumenmotiven reich rekorierter Prunkrahmen aus dem späten siebzehnten Jahrhundert erinnert an diese Zeit.
Die bemerkenswertesten Bilderrahmen der Ausstellung im Liechtensteinmuseum stammen aus dem Barock. Die Bilderrahmen erzählen individuelle Geschichten über die Grenze der Kunst und zeigen anschaulich, was die Ausstellung zum Ausdruck bringen will, die da lautet: „Jedes Bild braucht seinen Rahmen“